"Flugmodell 152"
|8. Oktober 2015, 17.30 Uhr |
Eine Präsentation von Dipl.-Ing. Jürgen Wolf von der ' IG Flugmodell 152 '
Herr Wolf, Sie stellten der IG 152 zum Oktober-Treff ein Modell der „152“ vor, keine Kleinigkeit…
Diese 152/V4 im Maßstab 1:10 ist ca 15 kg schwer und hat eine Spannweite von 2,83 Metern. Ja, wir brauchen also Platz.
Den hatten Sie ja zum diesjährigen 80jährigen Flughafenjubiläum im Seitenschiff des Terminals, also der ehemaligen Montagehalle 219, seinerzeit für den Entwicklungsbetrieb der 152 gebaut ...
Unsere AG hatte dort in der Nachbarschaft zum Museums-Rumpf der '152' viel Publikumszuspruch, - ein schöner Erfolg für Modellbauer.
Sie hatten auch Rückschläge beim Bau einzustecken ?
Der Plan vom eigentlichen Konstrukteur Wolfgang Gerecke war, zum Modellflugtag im September 2012 ein flugfähiges Modell der '152' vorzustellen. Dort haben wir uns auch kennengelernt. Der erste öffentliche Start war für 2013 geplant und ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Die Werkstatt von Wolfgang Gerecke befindet sich in Pirna und wurde schlimm vom Elbe-Hochwasser erreicht. Ein erster öffentlicher Start war beim Flugtag im September 2013 geplant, der war aber aufgrund ungünstiger Windverhältnisse nicht möglich.
Es gab insgesamt drei Testflüge. Bei der Landung gab es statische Probleme an der Zelle?
Ja, die Zellenkonstruktion aus Balsaholz, umspannt mit Heißluft-Folie, zeigte leichte Risse an der Beplankung.
Aufgrund der bei den Flugversuchen gesammelten Erkenntnisse mussten wir uns leider entschließen, zur Erhaltung des weltweit einzigen Modells keine weiteren Testflüge durchzuführen. Diese Erkenntnisse sollen in einem neuen Projekt verarbeitet werden.
Wir haben die Maschine überarbeitet, stabilisiert und uns – nicht zuletzt aus Kostengründen - entschieden, ein Ausstellungsstück daraus zu machen.
… und das betreuen jetzt Sie, Herr Wolf. Sie sind leidenschaftlicher Flugzeugmodell-Freund?
Ich bin 1951 in Klotzsche geboren. Das sagt viel über das Interesse am Flugzeugbau. Ende der 50iger-Jahre hatten wir wie viele Kumpels ein Plastemodell von der 152 in der Stube an der Decke hängen. Später habe ich bei Elektromat gelernt mit Abi und wollte Flugzeugbau studieren, nach dem AUS wurde es dann eben Maschinenbau/Konstruktion. Das Hobby aus Zeiten der Schularbeitsgemeinschaften aber hat sich erhalten.
Wie viele Modelle von der „Baade-Maschine“ haben Sie, - ist es Ihr persönliches Erfolgs-Modell?
In verschiedenen Maßstäben, in verschiedenen Bauweisen, - vom Resinbausatz 1/144 bis zu einer Beton-V1 im Maßstab 1: 50 -, stehen bei mir im Moment ganze acht Ausführungen der ‘152‘ - und dazu fast die gesamte Palette der DDR-Flugzeugmodelle aus Zschopau; nur die IL 14 fehlt mir.
Der Modellbau beinhaltet für mich neben der technischen Seite und der Herausforderungen an die handwerkliche Geschicklichkeit noch eine weitere Dimension: wir zeigen anschaulich einen Teil der hiesigen Industriegeschichte und es freut uns, dass viele Besucher den damaligen Leistungen Respekt entgegen bringen.
Vielen Dank, Herr Wolf, auch für die aufwendige Vorbereitung der Veranstaltung im Nebensaal des Alexandros
Brigitte Otto
| Fotos: privat (oben) | Dietmar Otto (unten) |
Hier noch ein Video aus der ersten Bauzeit 2012, von Pirna-TV Lokalfernsehen bei youtube eingebettet:
http://www.pirna-tv.de/2012/09/19/modellsporttage-locken-mit-weltneuheit/
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Foto von Harald Reppe