Günter Miksch

Mein Flieger- und Arbeitsleben

 

 

 

 

Günter Miksch, Jahrgang 1942


 

Nach Abschluss meiner Schulzeit 1956 wollte ich in die aufstrebende Flugzeugindustrie nach Dresden.
Ich wohnte damals in einem kleinen Dorf hinter Großenhain.
Zunächst lernte ich im Braunkohlenkombinat Lauchhammer ab 1956 erst einmal  Betriebselektriker.
Schon damals bin ich in die GST eingetreten und habe in einer Flugsportgruppe die Ausbildung als Segelflieger aufgenommen.

Am Ende der Lehrzeit habe ich mich 4 Jahre freiwillig zur NVA Luftstreitkräfte verpflichtet und wurde im Oktober 1958 eingezogen;

in Kamenz als Flugzeugmechaniker ausgebildet und dann in das Hubschraubergeschwader 31 nach Brandenburg Briest versetzt.

Dort diente ich bis September 1961. In dieser Zeit habe ich meine Ausbildung als Segelflieger erweitert, die Luftfahrtschein Prüfung abgelegt und die Bedingungen für das Segelfliegerleistungsabzeichen: Silber C : erfüllt.

 

Nach meiner Dienstzeit gab es die Luftfahrtindustrie in Dresden nicht mehr, aber ich hatte Glück und konnte eine Tätigkeit als Flugzeugelektriker in der neu aufgebauten Flugzeugwerft am 11.11.1961 beginnen.
Ich war in der Reparaturabteilung der MIG Instantsetzung beschäftigt.
Etwa 1970 wechselte ich in die neu aufgebaute Kundendienstabteilung und habe dort in den Folgejahren im Rahmen des Warschauer Militärpaktes die Ostblock Staaten bereist, um Servicearbeiten der Flugzeugwerft durchzuführen. Die Kundendienstabteilung hat auch alle anfallenden Sonderaufgaben im Werk durchgeführt, z. B. Verpackung und Verladung der Flugzeuge für den Export.


1990 wurde die Service-Abteilung mit als erste aufgelöst, ich habe mich mit bereit erklärt nach Hamburg Finkenwerder zu Airbus zu gehen. Am 1.1.1990 begann in Hamburg meine Arbeit---- 3 Tage schon vor der deutschen Einheit, die ich in Hamburg erlebt habe.

 

Aus der kurzen Zeit von ein paar Wochen wurden 1,5 Jahre. In Dresden begann nur sehr langsam eine neue Zeit mit wenig Arbeit. Am 31.12.1991 wurde ich in die Elbeflugzeugwerke übernommen mit der Option, nach Toulouse ins Stammwerk von Airbus zu gehen. In Dresden gab es keine Arbeit.
Wieder wurden es 1,5 Jahre bis ich wieder nach Hause kam. Die TU 154 der Bundeswehr wurde umgebaut als Beobachtungsflugzeug für den Militärvertrag OPEN SKIES  ( offener Himmel ) . Nach dem Umbau besuchte ich einen Lehrgang und bin dann als Bordmechaniker auf der Maschine in vielen Ländern Europas unterwegs gewesen. Unser letzter Beobachtungsflug ging nach Murmansk am Nordpolarmeer.

 

Nach dem Absturz der TU habe ich dann in Dresden an verschiedenen Sonder-Aufgaben mitgearbeitet, z. B. an der Umrüstung des Airbus zum Luft–Luft Tanker für Kanada oder Sanitätsflugzeug für die Bundeswehr. In der laufenden Produktion wurde ich auf Grund meines Alters nicht mehr eingesetzt. Die letzten 3 Jahre habe ich in einer Gerätewerkstatt gearbeitet. Am 1.5.2005 bin ich dann in den Ruhestand gegangen.

 

Ich habe in meinem Arbeitsleben nichts anderes gearbeitet als Flugzeuge repariert oder neue gebaut.

 

// Günter Miksch

 

 

 

In jungen Jahren habe ich, um die Arbeit des Fliegerclubs der Flugzeugwerft zu unterstützen, seinerzeit noch die Prüfung für Fallschirmwarte abgelegt und die Erlaubnis für Windenmechaniker. Ich habe viele Wochenenden auf dem Flugplatz an den Elbwiesen auf der Schleppwinde gesessen und Segelflugzeuge in den Himmel gezogen, auch zur Freude der vielen Spaziergänger.

 

// In einem SG 38 begann ich 1956 meine Ausbildung /
Hier mit Sigfried Wriez (l.)  in der Werkstatt an einem Segelflieger /

Günter miksch, IG 152
// Fotos: privat /

// Luftfahrtmuseum in Krakau:
Erinnerung an einer MI 4 an meine Dienstzeit /


Günter Miksch, Dr. Peter Horn, Eberhard Kien, wilfried Claus, IG 152, Luftfahrt, Dresden

In der Interessengemeinschaft Luftfahrt 152 bin ich seit Anfang 2016; als  ehemaliger Kollege bat mich damals Konrad Eulitz, einen Vortrag zu halten über die "Kollision einer Tu-154 über dem Atlantik vor Namibia". Mir hat die entspannte Atmosphäre gefallen und ich bin dabei geblieben. Inzwischen habe ich meine Vortragstätigkeit erweitert, beispielsweise um den Vortrag "Militärhilfe für die Dritte Welt".

 

 

 

// 2016 war ich mit der IG im Luftfahrtmuseum Wernigerode und auf dem Flugplatz Ballenstedt, links zwischen Wilfried Claus und
Dr. Peter Horn. Der Reiseorganisator in unserer IG ist  Eberhard Kien, 4.v.rechts. /