100 Jahre Heinkel Flugzeugwerke - die Bedeutung für den deutschen und sowjetischen Flugzeugbau

| 9. Februar 2023, 17.30 Uhr |

 

Februar-Treff

Vortrag von Dipl.-Ing.(FH) Konrad Eulitz


 

Zu unserem Treffen im Februar konnte unsere IG einen Gast begrüßen: Maria Niklaus, die neue Kustodin Luftfahrt im Verkehrsmuseum  Dresden. Sie hat mit sehr viel Engagement von  neuen Vorhaben des Verkehrsmuseums, insbesondere möglichen Veränderungen der Luftfahrt-Ausstellung in einem weiten Zeithorizont  berichtet .

 


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1930. Standort der Ernst- Heinkel-Betriebsstätte Bleicherstraße in Rostock via Wikimedia commons

 

Zum Vortrag

 

Die Idee ist aus Anlass der Tagung in Rostock am 18. und 19. November 2022 entstanden, die zum 100. Jubiläum der Heinkel Flugzeugwerke Rostock von der Stadt Rostock veranstaltet wurde. Um diesen dort gehaltenen Kurz-Vortrag auch in anderen Gremien anwenden zu können, hat der Referent Konrad Eulitz das Thema erweitert auf: “100 Jahre Heinkel Flugzeugwerke – die Bedeutung für den deutschen und sowjetischen Flugzeugbau“.

 

So erklärte Herr Eulitz die Strategie der größten deutschen Flugzeugbauer nach dem ersten Weltkrieg und unter den Bedingungen des  Versailler Vertrages, den Flugzeugbau in kürzester Zeit auf die zivile Luftfahrt in Deutschland umzurüsten und die Produktion ziviler Flugzeuge ins Ausland zu verlagern. Auch der Vergleich der drei größten deutschen Flugzeugbauer in den zwanziger und Anfang dreißiger Jahren, welche Strategie und welchen Einfluss sie auf den deutschen Flugzeugbau hatten, wurde ausführlich charakterisiert. Dabei spezialisierte er sich dann auf die Bedeutung Heinkels. Heinkel war ein Querdenker, er ging Risiken ein für Neues, griff Ideen auf und setzte sie mit seinen innovativen Entwicklern und Konstrukteuren, den Zwillingen Günter, dem Chefkonstrukteur Karl Schwärzler und vielen anderen um. Beste Beispiele dafür sind seine aerodynamisch und konstruktiv ausgereiften Flugzeuge, die He 70 Blitz und die He 111 und der Bau des ersten Flugzeuges der Welt mit Strahltriebwerken, die He 178.

Seine Startrampe auf dem Luxusdampfer Bremen gestattete dem  Postflugzeug He 12 durch den Start von der Rampe, die Post 24 Stunden vor der Konkurrenz in  New York zu übergeben. Sein Konstrukteur Arno Geertz entwickelte und patentierte den Schleudersitz.

Mit seinen fast 52000 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich, Polen, und vielen anderen Ländern entwickelten sich die Heinkel Flugzeugwerke Rostock zu den größten Flugzeugbauern in Deutschland.

 

Nachdem die wichtigsten Heinkel Entwicklungsingenieure und Konstrukteure mit vielen anderen Luftfahrtspezialisten am 22.10.1946 in die UdSSR deportiert worden waren, konnten sie das umfangreiche Wissen der damals führenden deutschen Luftfahrtentwicklung bis 1945 an die sowjetischen Flugzeugbauer weitergeben. In der UdSSR haben sie vor allem von 1946 – 1954  wichtige hochmoderne technische und konstruktive Alleinstellungs-Merkmale des deutschen Flugzeugbaues in den sowjetischen Flugzeugbau nachhaltig einfließen lassen. Das beschleunigte die modernen, wettbewerbsfähigen Entwicklungen im Flugzeugbau der UdSSR.

 

Die Veranstaltung war wieder sehr gut besucht und der Vortrag  regte eine ausführliche Diskussion an.

Konrad Eulitz   

 

... und jetzt die Post:

 

Sehr geehrter Herr Eulitz,

ich wollte mich noch einmal für die freundliche Einladung, den sehr spannenden Vortrag und interessanten Abend bei Ihnen und der gesamten IG Luftfahrt Dresden bedanken! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und auf weitere spannende Vorträge.

Gerne können Sie diese Email auch an Ihre Mitglieder*innen weiterleiten, um meine Kontaktdaten noch einmal in den Umlauf zu bringen, da ich leider letzte Woche zu wenig Visitenkarten einstecken hatte.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Niklaus
Kustodin Luftfahrt/Straßenverkehr
+49 351 8644-174  |   niklaus@verkehrs.museum   |   www.verkehrsmuseum-dresden.de